Brünn - Ein Blick zurück auf 2009
In der ersten Kurve des ersten Rennens konnte Troy Corser kurz die Führung vor Jonathan Rea, Biaggi und Spies übernehmen, doch es war nur eine Frage der Zeit, bevor Ben sich nach ein paar gescheiterten Versuchen an die Spitze arbeitete. In der dritten Runde ging Spies nach vorne und die Spitzengruppe dehnte sich schnell aus: Biaggi konnte nahe am Amerikaner dran bleiben, Corser lag ein paar Meter zurück und Fabrizio, der den Australier eingangs der vierten Runde überholte, schloss auf Biaggi auf. Fabrizio schnappte sich Max in den letzten S-Kurven (ein Ort, wo er in der Vergangenheit öfter Positionen gutmachen konnte, vor allem in den letzten Runden) und holte gleichzeitig die schnellste Runde - ein klares Zeichen seiner Stärke an der tschechischen Strecke. Michel übertrieb es im folgenden Umlauf aber und versuchte das gleiche Manöver gegen Spies; der lenkte schon in die Linkskurve ein, Fabrizio stürzte und räumte den Amerikaner mit ab. Der Ducati-Pilot ging sofort zu Spies, um sich zu entschuldigen, aber für den Texaner war der Schaden bereits angerichtet und Haga, Fabrizios Teamkollege, konnte sich über zwei gewonnene Positionen freuen. In der Weltmeisterschaft war das eine dramatische Wende, da Spies mit den Positionen in Runde vier 19 Punkte gegenüber Haga gutgemacht hätte, so war Haga aber Achter, Spies durch Fabrizio draußen und der Japaner konnte acht Zähler gegenüber dem Texaner gewinnen. Ab dem Zeitpunkt war das Rennen eher eine Prozession, da Biaggi bereits mehr als eineinhalb Sekunde vor dem Rest lag: auf seiner Lieblingsstrecke musste Max nur die Lücke zum zweitplatzierten Checa kontrollieren und konnte seinen ersten Sieg nach beinahe zwei Jahren holen - sein letzter Erfolg davor war in Vallelunga 2007 gewesen.
Auch in Rennen zwei hatte Corser wieder einen guten Start und übernahm die Führung, wie in Rennen eins hielt die aber nur wenige Runden. Danach übernahmen Spies, Fabrizio und Biaggi das Kommando und zogen vom Rest weg. Biaggi schien es bald leid zu werden, hinter Fabrizio festzuhängen und er versuchte auf jeder Runde, ihn zwischen Kurve drei und vier zu überholen - dabei ging er jedes Mal weit. Biaggi schaffte es erst in Runde 15 Platz zwei zu übernehmen, bei seinem sechsten Versuch. Dabei fuhr er die schnellste Runde und nahm danach Spies ins Visier. Vier Runden vor Ende versuchte es Max ein paar Mal und attackierte Ben, aber jedes Mal musste er nachgeben. Nach dem Rennen gab Spies zu, dass er später bremste als gewöhnlich, um möglichen Angriffen von Max auszuweichen. Beinahe hätte das tragisch geendet, als er seine Yamaha in der Mitte der S-Kurven, die die Kurven drei und vier bilden, fast in einen Highsider trieb. Dadurch konnte Biaggi in der Bergauf-Passage aufschließen, aber Spies bremste sehr spät und hielt in den letzten S-Kurven eine enge Linie, womit er gewann.